Die Bilder, welche uns vor dem Jahreswechsel von der Adria aus über sämtliche Medien erreichten, sind schrecklich. Wieder trifft es mit der Katastrophe um die "Norman Atlantic" die angezählte
italienische Zivilschifffahrt. 17 Menschen mussten in den Flammen auf hoher See ihr Leben lassen. Erst kürzlich noch selber Passagier einer italienischen Fähre frage ich mich, wieso sich diese
Tragödie auf der Adria zugetragen hat? Über die tatsächliche Ursache konnte bisher denn auch nur spekuliert werden. Überladen. Zu dicht aneinander gereihte Fahrzeuge. Gefahrengut. Olivenöl.
Wenn es um Olivenöl geht, höre ich genau hin. Auch hier. Griechisches Olivenöl auf einer Fähre mit italienischem Bestimmungshafen? Keine Seltenheit! Diese Art des Transports ist ökonomisch
durchaus vertretbar. Oft ist sie einfacher und vor allen Dingen kostengünstiger, als ganze Tankschiffe zu chartern. Denn günstiges Öl bedarf günstigen Transportmethoden. Vergoldet wird es dann
schliesslich erst in Italien. Mit wohl klingenden italienischen Etiketten auf schönen Glasflaschen. Italienisches Olivenöl aus griechischen Oliven gewonnen. Diese Praktik ist auch in guten
italienischen Ertragsjahren gang und gäbe - nicht nur heuer.
Diese Ladung Olivenöl der "Norman Atlantic" erreicht Italien jedoch nie. Das grössere Übel trat ein, das Öl brannte lichterloh und mit ihm Dutzende Autos und Lastwagen. Der Begriff "olio lampante" oder deutsch "Lampenöl" erlangt so eine ganz neue, nie dagewesene Bedeutung.
Kommentar schreiben