80 % Ernteausfall in Mittelitalien

Was die Experten schon seit vergangenem Sommer vorausgesehen hatten, ist seit dem 11.11.2014 offiziell: In der Toskana und in Umbrien besteht ein Ernteausfall von mindestens 80 %. Viele Medien berichten zwar von einem flächendeckenden Ausfall von 35 % bis 40 %. Doch das ist tatsächlich nur die halbe Wahrheit, denn vielerorts wurde in dieser Erntekampagne 2014 / 2015 gar nichts produziert.

 

Wie der professionelle Panelverkoster der Handelskammer Livorno und Spitzenölerzeuger, Christian Prohaska von Podere Riparbella, zu mir sagte, ist das, was er bisher an verfügbaren 14er Ölen aus Mittelitalien degustieren konnte, einfach nur schrecklich. Erst Mitte Januar degustierte er mit dem Slow Food Konsortium Italia 27 Olivenöle, wovon nur acht als "passabel" und nur deren drei als "sehr gut" gewertet werden konnten. Alle anderen Olivenöle fielen durch.

 

Warum kam es soweit?

Vor schlechten klimatischen Bedingungen sind auch die Oliven nicht gefeit. Im vergangenen Jahr hat wettermässig nichts zusammengepasst, was einerseits dazu führte, dass sich nur ganz wenig Oliven ausgebildet hatten und auf der anderen Seite die entwickelten Oliven von der Olivenfliege befallen wurden (Bild). Die Ölerträge fielen dadurch minimal aus und erst noch in unzureichender Qualität, wie auch Zefferino Monini, Inhaber des grossen Olivenölproduzenten Monini aus Umbrien kürzlich verlauten liess.

 

Schwierig Situation für die Olivenbauern

Nicht wenige Erzeugerbetriebe und -freunde haben in dieser Saison einen Totalausfall zu verzeichnen. Rücklagen für solche Extremfälle haben die wenigsten Produzenten und Olivenbauern, was sie vor eine finanzielle Herausforderung stellt. In Regeljahren etwas mehr für ihre Olivenöle zu verlangen, davor fürchten sich die Olivenbauern, denn echte extra native Olivenöle werden fälschlicherweise ja sonst schon als "teuer" betrachtet. Eine finanzielle Absicherung bietet den Landwirten oftmals nur die Produktion von Wein oder das eigene Agriturismo.

 

Bei italienischen Olivenölen der Erntekampagne 2014 ist Vorsicht geboten. Entweder wurden sie mit älteren Jahrgängen (2013 - was übrigens erlaubt ist) gemischt oder stammen aus Nordafrika, Griechenland oder Südspanien.

 

In diesem Jahr zählen beim Kauf von Olivenöl vier Parameter:

  • Anteil an freier Ölsäure (erlaubt sind 0.8 % - Olivenöle mit einem freien Ölsäureanteil von 0.35 % und höher sollten nicht gekauft werden)
  • Niveau der Peroxide (erlaubt sind 20 meq O2 / kg Öl - Olivenöle mit einem Peroxidniveau von über 8 meq O2 / kg sollten nicht gekauft werden)
  • Polyphenole (keine Vorgaben - Olivenöle sollten einen möglichst hohen Polyphenolgehalt haben, 350 mg / kg und mehr)
  • Verkostung (kein Öl-Kauf ohne Verkostung - es sei denn, Sie bedienen sich beim Händler Ihres Vertrauens, der weiss, wovon er spricht)

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THE MASTER SAYS:

«Echtes natives Olivenöl extra macht aus Gutem das Beste. Es bringt die Food Revolution in die Restaurants und in die Küchen zu Hause. Wer einmal echtes EXTRA VERGINE gekostet hat, weiss es fortan zu schätzen. Viel mehr noch: ....er differenziert damit das Gute vom Schlechten. Das ist gut so.»

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